KETTE XI
Selig du Morgen, welch zu mir eilst
in diesen Raum im Fall und Licht,
und mich verletzen nicht mehr kannst
ich ruhe im Grabe und lebe nicht.
Vielleicht wirst trotzdem du anfachen
mit Asche verdeckte Funkenschwärme,
willst meine Brust nun breit machen
mit Sehnsucht nach Flieder, nach Sonnenwärme.
Du weckst in mir die stille Lust
wenn ich in deinem Licht erfasse
die Bücher im Regal, und dunklen Dunst
des trüben Raumes, den ich nicht verlasse.
Mir fehlt hier trotzdem irgendwas
in dieser Zelle ohne Kreuz,
ein Blumenstrauß im leeren Glas,
das kleine Lächeln, der Lippen Reiz.
Selig du Morgen, welch zu mir eilst
in diesen Raum im Fall und Licht,
und mich umbringen nicht mehr kannst.
Gib mir die Liebe. Mehr will ich nicht.